EU unterstützt Wandel zu verantwortungsbewusster Fischereipolitik

Bei bis zu 26 Millionen Tonnen Fisch aus illegaler Fischerei – das sind 15 % der Fänge weltweit – werden nun entschiedene Maßnahmen ergriffen, um eine Tätigkeit zu unterbinden, die verheerende Auswirkungen auf die Fischbestände hat und in vielen Fällen einige der ärmsten Menschen der Welt um ihren Lebensunterhalt bringt. Die EU hat in diesem Kampf die Vorreiterrolle übernommen und strenge Regelungen für alle Anlandungen und Umladungen von Fischereifahrzeugen der EU und von Drittländern in EU-Häfen erlassen. Durch diese Regelungen wird sichergestellt, dass Länder sowohl ihre eigenen als auch internationale Normen zur Erhaltung und Bewirtschaftung der Bestände einhalten. Mit einem wertmäßigen Anteil am globalen Gesamtimport von 24 % ist die EU der weltweit größte Importeur von Fisch und Meeresfrüchten, und als solcher kann sie mit internationalen Handelsanreizen beträchtlichen Einfluss ausüben, um Verhaltensweisen zu ändern und verantwortungsvolles politisches Handeln zu fördern. Es wird geschätzt, dass vor der 2010 in Kraft getretenen Verordnung illegal gefangener Fisch in einem Wert von 1,1 Mrd. EUR möglicherweise in die EU importiert wurde.Wenn ein Land nicht in der Lage ist seine Produkte zu zertifizieren, bietet die Europäische Kommission Hilfe und Unterstützung an, um das Management- und Kontrollsystem dieses Landes zu verbessern, was sie bis heute in 50 Ländern getan hat. Wenn das fehlschlägt, erteilt die Kommission eine Warnung (bzw. eine „gelbe Karte“) und leitet ein förmliches Verfahren des Dialogs und der Kooperation mit den Behörden des jeweiligen Landes ein. Werden die Probleme nicht gelöst, kann das Land eine „rote Karte“ erhalten.
Auf der Seafood Expo Global betonte Karmenu Vella, der EU-Kommissar für Umwelt, Maritime Angelegenheiten und Fischerei, dass die EU zwar Sanktionen auferlegen könne, der Weg nach vorne jedoch nur im Dialog zu erreichen sei. Ein Beispiel dafür ist Südkorea, das eine Warnung in Form einer „gelben Karte“ bezüglich IUU-Fischerei erhalten habe, aber jetzt eine Erfolgsstory darstelle, nachdem das Land die notwendige Bereitschaft und ein hohes Maß zur Einhaltung der internationalen Vorschriften gezeigt habe.
Die Seafood Expo Global ist die größte Messe ihrer Art. Es gab tausende Stände von Vertretern der Fisch und Meeresfrüchte verarbeitenden Industrie sowie von Regierungen und NRO aus Asien, Europa sowie Nord- und Südamerika. Dass diese Diskussion in solch globalem Kontext stattfand, ist bezeichnend für den sich vollziehenden Wandel und die umfassende Bereitschaft, die IUU-Fischerei unterbinden zu wollen.

Weitere Informationen zu dem Thema unter der Rubrik Politik im Online-Magazin "Maritime Angelegenheiten und Fischerei in Europa"


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