Neue Zielwerte von Wasserqualitätsparametern

Im Rahmen von Wasser- und Meeresstrategierahmenrichtlinie (WRRL, MSRL) haben Wissenschaftler von Forschungseinrichtungen und Vertreter von Landes- und Bundesbehörden die Ziel- und Orientierungswerte für verschiedene Wasserqualitätsparameter für die deutschen Ostseegewässer neu berechnet. Dazu wurde die historische Gewässerqualität als Referenzwert für den sehr guten ökologischen Zustand geschätzt.

Das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) lieferte dafür die historischen Nährstofffrachten und das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) berechnete dann sowohl die historische als auch die heutige Situation mittels eines Ostseeökosystemmodells und projizierte den gegenwärtigen Zustand aus den gemessenen Konzentrationen in die Vergangenheit.

Bei der Analyse zeigte sich, dass es notwendig ist, jedem Wasserkörper eigene Zielwerte zuzuweisen. Dieser Ansatz bietet eine Reihe von Verbesserungen gegenüber früheren Herangehensweisen. So wurden die Zielwerte nun sowohl zwischen den inneren und äußeren Küstengewässern, als auch unter den einzelnen Wasserqualitätsparametern harmonisiert.

Neben der erfolgreichen Überarbeitung der Wasserqualitätsziele konnte auch geschätzt werden, dass bei der mittleren Konzentration von 2,6 mg/l Gesamtstickstoff in den deutschen Ostseezuflüssen der gute ökologische Zustand in den deutschen Küstengewässern der Ostsee erreicht werden kann. Dieser Zielwert ist etwas strenger als für die deutschen Nordseezuflüsse (2,8 mg/l TN), wobei berücksichtigt werden muss, dass die Nordseegewässer von dem stärkeren Wasseraustausch und entsprechend kürzeren Verweilzeiten der Nährstoffe profitieren.

Der Zielwert für die deutschen Ostseezuflüsse wird zeitnah in der Oberflächengewässerverordnung gesetzlich verankert.

Neben IOW und IGB waren das Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern (LUNG), das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein (LLUR) und das Umweltbundesamt (UBA) an den Neuberechnungen beteiligt.

Mehr Informationen unter: www.meeresschutz.info


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