Ölbohrpläne gestoppt - Erfolg fürs Wattenmeer

Mehr als 450 Kilometer zieht sich das Watt entlang der Nordseeküste, es ist die größte zusammenhängende Wattlandschaft der Welt: Nationalpark und in großen Teilen auch Unesco-Weltnaturerbe. Über 10.000 Tier- und Pflanzenarten leben hier, davon sind rund 250 einzigartig, sie gibt es weltweit nur hier.
 
Bereits seit 2007 plant die Deutsche Erdöl AG, kurz Dea, in dieser außergewöhnlichen Landschaft nach weiterem Öl zu bohren, seitdem hat Greenpeace die Entwicklungen im Blick. Anfang 2016 verdichten sich die Hinweise, dass die Planungen von Dea, inzwischen im Besitz des russischen Oligarchen Mikhail Fridman, fixiert werden sollen. Dabei geht es um eine Menge Öl, die den Jahresbedarf Deutschlands gerade einmal zwei Monate decken würde. Greenpeace startet daher Ende März 2016 eine Kampagne:

  • Greenpeace-Aktivistinnen und -Aktivisten protestieren mitten im Watt in der Nähe einer der geplanten Bohrstellen.
  • Sie setzen Bojen an geplanten Bohrstellen ins Meer: Das von ihnen empfangene GPS-Signal zeigt, wie sich bei einem Unfall das Öl in der Nordsee ausbreiten könnte.
  • VertreterInnen der Gemeinden und Tourismusverbände unterzeichnen eine Greenpeace Wattdeklaration.
  • Eine Schiffstour mit der Beluga II informiert AnwohnerInnen und TouristInnen über die Bohrpläne, die Risiken – und die Verantwortung des Umweltministers Robert Habeck.
  • Minister Habeck und die schleswig-holsteinischen Grünen werden von Greenpeace auf ihremLandesparteitag informiert und später mit den Unterschriften von Greenpeace-Meeresschützern konfrontiert.

Um die Entscheidung von Minister Habeck zu beschleunigen, legt Greenpeace schließlich ein Rechtsgutachten vor, aus dem klar hervorgeht: Die Dea-Anträge sind nicht genehmigungsfähig und damit abzulehnen. Im Dezember schließlich lenkt Habeck mit einem eigenen Gutachten ein – seine rechtliche Prüfung bestätigt die Greenpeace-Expertise. Das zuständige Landesbergamt wird Dea formell die Ablehnung der Anträge Anfang dieses Jahres schriftlich übermitteln.

Zum Artikel auf greenpeace.de

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