Viele Jugendliche wollen die Meere schützen

Dass die Verschmutzung der Meere ein massives Umweltproblem darstellt, wissen bereits Schülerinnen und Schüler. 91 Prozent der 10- bis 16-Jährigen haben davon schon einmal gehört, so das Ergebnis einer forsa-Umfrage im Wissenschaftsjahr 2016*17 – Meere und Ozeane. Die Mehrheit der Mädchen und Jungen möchte etwas dagegen tun: 85 Prozent der Befragten wünschen sich, dass es mehr Projekte für den Meeresschutz in ihrer Region gibt. Mit der bundesweiten Citizen-Science-Aktion „Plastikpiraten – Das Meer beginnt hier!“ im Wissenschaftsjahr 2016*17 kommt das Bundesministerium für Bildung und Forschung diesem Wunsch nach.

Großes Umweltbewusstsein und Engagement

Jugendliche wissen über viele der menschengemachten Umweltprobleme Bescheid. Durch Plastikmüll verschmutzte Meere sind dabei noch vor dem Klimawandel das bekannteste Problem. Dass sie selbst etwas für den Schutz der Meere tun können, meinen laut forsa-Umfrage über zwei Drittel aller Befragten: beispielsweise, indem sie Plastikmüll vermeiden oder zumindest ordnungsgemäß entsorgen. An einem konkreten Meeresschutzprojekt teilgenommen haben jedoch nur vier Prozent der Befragten. Der Hauptgrund ist, dass es nicht genug Angebote gibt, sei es im schulischen oder außerschulischen Bereich. Dabei ist bei den Jugendlichen durchaus Interesse vorhanden: 50 Prozent geben an, dass sie gerne an einem Projekt zum Schutz der Meere teilnehmen würden, weitere 34 Prozent der Befragten sind nicht abgeneigt.

„Plastikpiraten“ für den Meeresschutz

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung bietet Jugendlichen von 10 bis 16 Jahren nun die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden und sich in ihren Heimatorten für den Meeresschutz zu engagieren. Als „Plastikpiraten“ sind Schulklassen und Jugendgruppen ab sofort aufgerufen, die Plastikbelastung ihrer heimischen Bäche und Flüsse zu dokumentieren. Denn der Großteil des Plastikmülls im Meer gelangt auf dem Wasserweg dorthin. Bis zum 30. Juni können die Jugendlichen deutschlandweit auf Forschungsexpedition gehen und Daten sammeln. Die Ergebnisse werden von der Kieler Forschungswerkstatt ausgewertet und gehen in ein Forschungsprojekt ein. Bereits im Herbst 2016 haben mehr als 180 Gruppen Daten erhoben. Aufgrund des positiven Feedbacks wird die Citizen-Science-Aktion nun wiederholt. Denn es zeigt sich, dass die jungen Umweltschützer nicht nur mit Engagement und Spaß bei der Sache waren, sondern dass der persönliche Einsatz auch zum Umdenken im Alltag führen kann. „Beim Einkaufen mit den Eltern achten viele meiner Schülerinnen und Schüler nun sehr darauf, Plastik soweit es geht zu vermeiden,“ berichtet Ellen Flemisch, Lehrerin an der Integrativen Montessori Schule an der Balanstraße München, vom Erfolg der Aktion. „Stattdessen versuchen sie beispielsweise Glasbehälter zu kaufen und mitgebrachte Stofftaschen oder Körbe zu verwenden.“ Einen nachhaltigen Effekt konnte auch Lehrerin Karin Loritz von der Erich-Kästner-Realschule Offenburg bei ihren Schülerinnen und Schülern beobachten. „Aus eigenem Antrieb haben sie ein „Green Team“ gegründet. Sie verabreden sich privat und sammeln Plastikmüll ein.“

Das Meinungsbild von forsa stützt sich auf die Befragung von 1.004 Jugendlichen zwischen 10 und 16 Jahren im März und April 2017.

Zum Artikel auf idw-online.de

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