Fortschritte im Monitoring von Zugvögeln
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Zuverlässige Monitoringdaten sind entscheidend, um negative Bestandsentwicklungen bei Wasservogelarten frühzeitig zu erkennen und fundierte Entscheidungen über notwendige Schutzmaßnahmen zu treffen. Allerdings bestehen erhebliche Lücken in den bisherigen Migrationsdaten, was das Verständnis der Ursachen für Bestandsrückgänge erschwert. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, waren innovative Lösungen gefragt, und das nun abgeschlossene FLYWAY-Projekt hat in dieser Hinsicht bedeutende Fortschritte erzielt.
Über FLYWAY
Das Projekt FLYWAY startete im Jahr 2022 und wurde 2024 erfolgreich abgeschlossen. Es wurde von der Generaldirektion für Strukturreformen der Europäischen Kommission (DG REFORM) im Rahmen des Instruments für technische Unterstützung finanziert. An dieser Initiative waren zahlreiche Partner beteiligt, darunter die Wadden Sea Flyway Initiative (WSFI), die Coastal & Marine Union (EUCC), das Sovon Dutch Centre for Field Ornithology/Wadden Sea Flyway Initiative (Sovon/WSFI) sowie die EUCC - Die Küsten Union Deutschland (EUCC-D).
Ziele und Ansatz
Das Hauptziel des FLYWAY-Projekts war es, traditionelle Methoden des Vogelmonitorings durch den Einsatz und die Integration innovativer Technologien wie Drohnen und Satellitenbilder zu verbessern. Dadurch sollte die Genauigkeit und Effizienz beim Tracking von Vogelpopulationen und der Bewertung ihrer Lebensräume gesteigert werden. Ein wesentlicher Aspekt dieses Ansatzes war die Kombination klassischer Monitoringmethoden mit moderner Technologie – eine Strategie, die besonders wichtig für den Schutz sensibler Lebensräume wie des Wattenmeeres ist.
Wichtige Ergebnisse und Meilensteine
Im Verlauf der letzten zwei Jahre hat FLYWAY mehrere bedeutende Meilensteine erreicht:
- State of Play Assessment (EN): Eine umfassende Bewertung bestehender Monitoringpraktiken mit der Identifikation von Verbesserungsbereichen.
- Pilotstudien (EN): Dazu gehörten Untersuchungen zum Einsatz von Fernerkundung für die Überwachung von Lebensräumen, die Entwicklung eines Flyway Digital Twin und Analysen zur Bewältigung statistischer Herausforderungen im Wasservogelmonitoring:
- Monitoring of habitats and anthropogenic pressures via remote sensing
- Improving monitoring and conservation efforts with the development of a Flyway Digital Twin
- East Atlantic Flyway waterbird monitoring: some statistical challenges and Suggestions
- Towards an improved flyway monitoring: A heuristic framework to integrate count and tracking data
- Konsultationsberichte (EN): Dokumentationen der Einbindung von Interessengruppen und deren Feedback für einen inklusiven und kooperativen Ansatz.
- Kommunikationsstrategie (EN): Ein strukturierter Plan zur Verbreitung der Erkenntnisse und zur Förderung innovativer Monitoringtechniken.
- Roadmap und Implementierungsplan (EN): Leitfäden für die Integration neuer Technologien in zukünftige Monitoringmaßnahmen.
Auswirkungen und Zukunftsperspektiven
Die während des FLYWAY-Projekts entwickelten Erkenntnisse und Werkzeuge werden voraussichtlich eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung langfristiger Schutzmaßnahmen entlang des Ostatlantischen Zugwegs spielen. Durch die Kombination von traditionellen und modernen Monitoringmethoden leistet das Projekt einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Biodiversitätsziele der EU für 2030.
Die Ergebnisse des Projekts verbessern nicht nur unser Verständnis über Zugvogelpopulationen und ihre Lebensräume, sondern schaffen auch eine Grundlage für fundiertere und effektivere Naturschutzmaßnahmen. Obwohl das FLYWAY-Projekt nun abgeschlossen ist, wird sein Erbe zukünftige Initiativen zum Schutz von Zugvögeln und zur Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts weiterhin beeinflussen.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier und in diesem Video (youtube).