Einsatz für die Hiddenseer Dünenheide
Anfang April befreiten Studierende der Universität Greifswald 1 Hektar Hiddenseer Heide von invasiven Pflanzen. Die Hiddenseer Heide erstreckt sich über eine Fläche von rund 250 Hektar. Innerhalb dieses Areals führt der Verein Hiddenseer Dünenheide e. V. Pflegemaßnahmen durch, in erster Linie in einem 95 Hektar großen Naturschutzgebiet.
Um diese besondere Küstenlandschaft zu erhalten, organisiert der Verein regelmäßig Veranstaltungen wie die sogenannten „Heidetage“, geführte Exkursionen sowie Schnuppereinsätze zur Heidepflege. In Kooperation zwischen dem Hiddenseer Dünenheide e. V. und der wissenschaftlichen Studierendeninitiative Lamarck-Zirkel der Universität Greifswald werden mehrfach im Frühjahr Arbeitseinsätze auf Hiddensee durchgeführt.
So beteiligten sich vom 4. bis 6. April 2025 14 Studierende überwiegend aus den Fachbereichen Landschaftsökologie und Biologie am Pflegeeinsatz, der in der nördlichen Dünenheide zwischen Vitte und Neuendorf stattfand. Vor Ort erfolgte eine fachkundige Einweisung durch Prof. Dr. Irmgard Blindow, Vorstandsmitglied des Hiddenseer Dünenheide e. V.. und ehrenamtliche Gebietsbetreuerin der Naturschutzgebiete auf Hiddensee. Ziel der ehrenamtlichen Einsätze ist, invasive Pflanzenarten, insbesondere die Spätblühende Traubenkirsche, zu entfernen. Diese aus Nordamerika stammende Art wurde in den 1960er-Jahren ursprünglich zum Küstenschutz eingeführt, hat sich jedoch rasant ausgebreitet. Aufgrund ihres schnellen Wachstums und der daraus resultierenden Verbuschung stellt sie eine erhebliche Bedrohung für das charakteristische Heidebiotop dar.
Die Entfernung der Traubenkirsche erfolgt hauptsächlich mit sogenannten „Root Slayers“, da die Pflanze inklusive Wurzelwerk entfernt werden muss. Ein einfaches Abschneiden reicht nicht aus, da sie andernfalls durch Stock- und Wurzelausschläge erneut austreibt. Weitere vereinzelt vorkommende Gehölze wie Kiefer, Birke, Brombeere und Zitterpappel werden ebenfalls entfernt.
Das Ergebnis des ersten Pflegeeinsatzes: Nach nur zwei intensiven Arbeitstagen hatten die Studierenden etwa 3.000 Pflanzen auf einer Fläche von rund einem Hektar beseitigt.
Zum Abschluss leitete Prof. Dr. Irmgard Blindow eine Exkursion durch die Dünenheide. Dabei erläuterte sie unter anderem das Problem der Nährstoffanreicherung und Verdrängung der Heide durch Gräser, die Herausforderungen durch Verbuschung sowie Maßnahmen zur Erhaltung der Küstendünenheide.
Der Einsatz der Greifswalder Studierenden in Zusammenarbeit mit dem Hiddenseer Dünenheide e. V. verdeutlicht, wie wertvoll ehrenamtliches Engagement für den Erhalt sensibler Naturräume ist – und wie Umweltbildung durch praktisches Mitwirken lebendig vermittelt werden kann. Der Pflegeeinsatz wurde filmtechnisch begleitet und ist in der ARD Mediathek abrufbar; BINGO Umweltlotterie, ab Minute 06:06.
Der Pflegeeinsatz wird im Rahmen des Projektes "LIFE for Dunes PL" gefördert. Hauptziel des im Rahmen des LIFE-Programms neuen geförderten Projekts ist der Schutz und die Renaturierung der Lebensräume der Küstendünen und die Durchführung wissenschaftlicher Forschung, die die Grundlagen für eine wirksame Bewirtschaftung der Ostseeküste schafft. Auf deutscher Seite wird das Projekt durch die Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung/ BINGO! Die Umweltlotterie gefördert.