Der Flussbadetag „Big Jump“ ist eine europaweite Aktion, bei der Tausende gleichzeitig in Flüsse und Seen jumpen, um eine Welle der Aufmerksamkeit für die Qualität unserer Gewässer auszulösen. Überall in Europa wurde zeitgleich gesprungen, gebadet, informiert und damit für lebendige und saubere Flüsse protestiert. Ziel war es Mitbürger und Politiker daran zu erinnern, dass saubere Flüsse und Seen wichtig sind.

Im Rostocker Fluss- und Sonnenbad wurde der diesjährige „Big Jump“ von den Vereinen Lederhexen, EUCC-D, BUND und NAJU organisiert. Bereits im April hatte sich die Küsten Union im Flussbad engagiert und an einer Müllsammelaktion der besonderen Art auf der Warnow beteiligt. Mit der Müllsammelaktion und dem „Big Jump“ möchten die Kooperationspartner ein größeres Bewusstsein für die Problematik der Verschmutzung von Flüssen, Seen und Meeren erreichen und zugleich zu einem nachhaltigen Verhalten aufrufen. Denn noch viel zu oft fehlt die Sensibilität für die Bedeutung des Meeres- und Gewässerschutzes.

Hintergrund des „Big Jump“ ist die europäische Wasserrahmenrichtlinie, nach der bis 2015 die Flüsse, Seen und Küstengewässer Europas einen guten Zustand erreicht haben sollen. Auf Anfrage im Parlament hat die Bundesregierung 2011 jedoch angegeben, dass bis 2009 lediglich 10% der Flüsse und Seen in Deutschland einen guten ökologischen Zustand erreicht haben, und das bis 2015 nur bei weiteren 8,5% das Ziel erreicht werden wird. Warum das für die Rostocker besonders wichtig ist? Zum einen gewinnt Rostock ihr Trinkwasser aus der Warnow, zum anderen mündet der Fluss in die unmittelbar vor Rostock liegende Ostsee. Und die Warnow ist für die Menschen nicht nur eine Wasserstraße, sie ist „lebendig“.

Das Rostocker Fluss- und Sonnenbad öffnete am 14.07.2013 für alle Big Jumper seine Tore kostenlos. Neben den 16 Wagemutigen, die kunstvoll den Sprung ins kühle Nass der Warnow vollzogen, gab es europaweit über 175 Big Jumps.

 

Foto: © Anja Baethge